Fereydun Robert Armisen kommt 1966 in Hattiesburg, Mississippi zur Welt und wächst in einem Vorort von New York City auf. Seine Mutter stammt aus Venezuela, sein Vater – Sohn des japanischen Tänzers Masami Kuni – ist in Soltau in der Lüneburger Heide geboren.
An musikalische Einflüsse aus Deutschland während seiner Kindheit, erinnert sich Armisen nicht, stattdessen laufen im Elternhaus große Sänger:innen wie Frank Sinatra, Liza Minnelli und Édith Piaf. Die erste Single-Platte, die ihm seine Eltern schenken, ist „The Candy Man“ von Sammy Davis, Jr. Mit acht bekommt er von seiner Mutter die erste Beatles-Platte, was ein Grund sein könnte, weshalb der heute leidenschaftliche Plattensammler nach eigener Aussage fast alle Veröffentlichungen von Paul McCartney auf Vinyl besitzt.
Die Liebe zum Schlagzeugspiel entfacht ein zweijähriger Aufenthalt mit der Familie in Brasilien, von dem Armisen mit einer tief verankerten Faszination für Samba und seine charakteristischen Rhythmen zurückkehrt.
Mit 18 hat Armisen seine erste Punk-Band. Sein Kunststudium bricht er ab und zieht nach Chicago, wo er als Schlagzeuger Teil der Band Trenchmouth wird. Die spielt eine kantige Mischung aus Post-Hardcore und Post-Punk.
Anschließend schlägt er eine zweite Karriere als TV- und Filmkomiker ein. So ist er das am drittlängsten agierende Mitglied des Comedy-Klassikers “Saturday Night Live” und verkörpert dort kultisch verehrte Charaktere.
Ab 2011 ist er neben Carrie Brownstein von der Band Sleater-Kinney in der Sketch-Serie „Portlandia“ zu sehen und taucht darüber hinaus immer wieder in kleinen Rollen in Filmen wie „The Rocker“, „Tenacious D In The Pick Of Destiny“ und „Anchorman“ auf. Zuletzt war er Teil der Netflix-Hitserie „Wednesday“ und Teil der Broadway-Show „All In: Comedy About Love“.
Armisen ist zudem immer auch musikalisch aktiv. Ob das Comedy-Bands im Rahmen von „Saturday Night Live“ sind, sein eigenes musikalisches Bühnenprogramm, eine Schlagzeuger-Position bei der Blue Man Group oder als Bandleader der Haus-Band in der „Tonight Show“ mit Seth Meyers.
Im Gespräch outet sich das Multitalent selbst als großer Fan und berichtet vom surrealen Treffen mit The-Doors-Schlagzeuger John Densmore und seiner großen Liebe für Kraftwerk, die er einen entscheidenden musikalischen Einfluss nennt.
Außerdem sind sich Schwarzkamp und Armisen schnell darüber einig, dass Devo-Frontmann Mark Mothersbaugh den perfekten Nerd verkörpert und Armisen erinnert sich, wie er 2018 ein Konzert mit der New-Wave-Band spielen durfte und sich technischen Rat von Ex-Devo- und Foo-Fighters-Drummer Josh Freese dafür holt.
Es folgt ein knapp 80-minütiges Name-Dropping-Fest, wobei Armisen selbst am meisten staunt, wen er im Laufe seiner bunten Karriere alles zu seinen Freunden zählen darf und durfte.
Wieso Chicago einst ein Mekka für Musiker war und Washington D.C. unter den frühen Punkszenen der beliebte Cousin von New York und vergleichbaren Subkultur-Brennpunkten, weshalb Bad Brains bedrohlicher klingen als Misfits und ausgerechnet die Avantgarde-Black-Metal-Band Liturgy zu Armisens Entspannung beiträgt, hört ihr in der aktuellen Episode – exklusiv vorab mit VISIONS+