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Wolf Biermann zu Gast im Podcast "Der Soundtrack meines Lebens"

Der Soundtrack meines Lebens

Neue Folge mit Wolf Biermann
Für den lebenserfahrenen Liedermacher und Lyriker ist Gastgeber Jan Schwarzkamp ein „junges Wundertier“, das noch viel über den Soundtrack des Widerstands im Zweiten Weltkrieg zu lernen hat. Weil „jeder Mensch aber lebenslänglich auch Anfänger ist“, gelten mildernde Umstände.
Wolf Biermann (Foto: Jan Schwarzkamp)
Wolf Biermann (Foto: Jan Schwarzkamp)

Wolf Biermann kommt im November 1936 in Hamburg zur Welt. Sein Vater Dagobert wird 1943 im KZ Auschwitz hingerichtet. Im selben Jahr wird sein Wohnhaus bei einem Luftangriff zerstört. Mutter Emma rettet sich und ihren Sohn durch einen Sprung in den Kanal. Über 30 Familienmitglieder hat Biermann im Zweiten Weltkrieg verloren.

Im Gespräch erinnert sich Biermann daran, wie er neben der Milch von seiner Mutter auch stetig mit Liedern gesäugt wird und wie sich so zum einen schon früh seine Berufung offenbart, die Liebe zum Gesang aber gleichzeitig auch für den katastrophalen Ausgang des einzigen Treffens mit seinem Vater sorgt, als Biermann gerade fünf Jahre alt ist.

Vier Jahre später lernt er das 1933 von Häftlingen des Konzentrationslagers Börgermoor geschriebene Lied „Die Moorsoldaten“ auf dem Klavier zu spielen. Die genauen Umstände bilden nur einen von vielen außergewöhnlichen Lebensmomenten, die Biermann in der aktuellen Podcastfolge anschneidet. Spannend, viel ausführlicher und gewohnt lyrisch, erzählt er davon in seiner Autobiografie „Warte nicht auf bessre Zeiten“.

1953 wandert Biermann in die DDR aus. Er ist junger Kommunist und hegt den Wunsch, den demokratischen Staat mitformen zu können. Es folgen Internat, FDJ, Abitur, diverse angefangene Studiengänge, die SED-Kandidatur, das Berliner Arbeiter-Theater, Lyrikabende, ein verweigertes Philosophie-Diplom, Gespräche mir Margot Honecker, ein Auftritts- und Publikationsverbot und 1976 dann die Verweigerung der Wiedereinreise in die DDR, deren schärfster Kritiker er zwischenzeitlich geworden ist.

Seit 1969 ist Biermann mit diversen Preisen ausgezeichnet worden, darunter Ehrenbürger von Berlin und Ehrendoktor der Philosophie der Humboldt-Universität. Er hat etwa 28 Bücher und Lyrikbände und rund 300 Songs geschrieben. Mit all dem hat er sich als eine der wichtigsten Stimmen Deutschlands etabliert.

Wie Biermann durch einen selbstlosen Tausch im Hamburger Freihafen zu seinem ersten Klavier kam, weshalb es wichtig ist, dass die Generationen nach ihm seine Lieder kennen und was „Jüngling“ Wolfgang Niedecken damit zu tun hat, hört ihr in der aktuellen Episode: