Das ist eine rhetorische Frage, aber Sebastian Muxfeldt, Jonas Hinnerkort und Anton Spielmann geben trotzdem eine Antwort. Klar, sagen sie, aber dieses Mal klingt das bei uns so: Verschwunden ist der von Kraut und Wave geflutete Drei-Akkorde-Punk, mit dem sie 2010 nach Tocotronic als neue Fackelträger des deutschen Indierock gehandelt wurden. Damals zogen sie den Stecker, machten eben nicht das wichtige dritte Album, sondern gingen in anderen Bereichen “üben”. Schluss war allerdings nie, denn all die Übung geht nun in “3/3” auf und macht es zu einem der spannendsten Alben des Jahres. Auf einer collagenhaften Oberfläche aus Samples und disparaten akustischen Instrumenten rezitieren Hinnerkort und Spielmann unisono ihre assoziationsgesteuerten Texte. So unfertig wie die Arrangements beim ersten Hören erscheinen, so leben sie doch von der Kunst des Weglassens, vom Hinterfragen von Konventionen und der Kreation eines eigenen Klangraumes, den 1000 Robota erstmals für sich reklamieren – wütend, anklagend oder einfach nur herzergreifend schön wie in “Finde mich” und “Statur im Flur”. So sind sie weiterhin Punk, aber auch ihr vollkommen eigenes Wesen und erinnern an die Neuerfindung der Goldenen Zitronen mit “Economy Class”.