Das alleine macht schon das beteiligte Personal klar: Produzent Matt Bayles arbeitete mit Pearl Jam, Mastodon und Soundgarden, aufgenommen wurde im London Bridge Studio und im Litho Studio – im einen nahmen Pearl Jam “Ten” auf, das andere gehört deren Gitarrist Stone Gossard. Die gute Nachricht: Die Griechen haben sich nicht zur Pearl-Jam-Coverband gemorpht. Hier weht eher der Geist poppiger Skinyard oder der von Love Battery und dem weniger griffigen Teil dessen, was unter Grunge übergriffig wurde. Während “So Many Days” oder “Mirrors” zumindest noch enger ans bisherige Schaffen der 1000Mods angelehnt sind, macht “Warped” schnurstracks zu Nirvana rüber und “Dear Herculin” geht ohne Umschweife ans Eingemachte von Soundgarden. “Pearl”, “Lucid”, “Less Is More” und “Blister” entwickeln sich obendrein zu einer unverschämt unterhaltsamen Zeitreise in die 90er und deren Alternative Rock, kurz vor Punk – unverbraucht, ein bisschen übermütig, herzensgut und der Mittelfinger sieht auch ganz patent aus. Vielleicht ist “Youth Of Dissent” die ehrlichste, wenn auch überraschendste Wurzelfindung, die das griechische Quartett je hätte einschlagen können. Und darum gehts ja im RocknRoll: geradeaus und dabei keinen allzu großen Blödsinn machen. Falls die Stoner-Polizei nun die Hände über
den Kopf schlägt: Mitklatschen sollen sie.
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