Tolle Musik mit äußerst fragwürdiger Ideologie. Um es vorweg zu nehmen: 108 sind musikalisch eine der derzeit interessantesten und kompromißlosesten Hardcore-Bands. Die von ihnen unternommenen Versuche von Gehirnwäsche kann ich aber keinesfalls gutheißen. Obwohl ich die Krishna-Philosophie mittlerweile ohne Bedenken akzeptiere, übertreiben es die New Yorker ganz gehörig mit ihren eindringlichen Predigten. Leider bietet “Three Fold Misery” erneut derart brillant umgesetzten Noise-Core, daß man das spirituell überzogene Konzept gerne vergessen möchte. Flirrende Gitarren und durchgedrehtes Kreischen mischen sich mit wüsten New-School-Elementen. Das Ergebnis läßt sich zwar mit dem bereits erwähnten Noise-Core umreißen, birgt aber dennoch eine weitere, kaum benennbare Facette. Religiöser Fanatismus? Oder gar Wahnsinn? Sollten 108 genau deshalb so außergewöhnlich sein, tun sie mir fast ein wenig leid.
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