Gerade einmal ein Dutzend lokaler Shows hatten die Jesus-Rocker aus New Orleans absolviert, da gingen sie schon nach New York, um Showcases für große Labels zu spielen. Frechheit siegt offenbar, denn nur fünf Monate nach seiner Gründung hatte das blutjunge Quartett bereits einen großen Deal mit ‘Wind Up Records’ (Creed, Boysetsfire, Finger Eleven) in der Tasche, spielte mit Jay Baumgardner (Papa Roach, Blink 182, Drowning Pool) sein Debüt ein und fand sich kurz darauf gar auf dem “Scorpion King”-Soundtrack wieder. Während die CD in den USA schon Gold eingefahren hat, ist man hierzulande noch längst nicht so weit. Da 12 Stones-Frontmann Paul McCoy allerdings just als Gast beim Evanescence-Megahit “Bring Me To Life” mitmischte, scheint die Zeit nun reif zu sein, die Band auch auf das hiesige Publikum loszulassen. Jenes dürfte jedoch einige Probleme mit der Erfüllung seiner Erwartungshaltung haben – denn im Gegensatz zu dem, wie man ihn bisher kennt, rappt Mr. McCoy auf “12 Stones” nicht ein einziges Mal. Erschwerend kommt hinzu, dass der restliche Sound der Gruppe ebenfalls erheblich von genannter Chart-Nummer abweicht: Weder gibt es Gothic-Stimmung, noch ist Linkin-Park-mäßiges New-Metal-Feeling angesagt. Vielmehr reiht sich die Combo mit gefälligen Rockern wie “Broken” oder “Crash” bzw. Schnulzen à la “Home” recht unspektakulär in die Liste moderat harter Neo-Grunge-Acts vom Schlage Creed bis Lifehouse ein. Einzig das leicht nervöse Abschlusslied “Eric’s Song” bringt etwas Eigenständigkeit in eine solide und kraftvolle, aber wenig originelle Scheibe.