Die Band um David Eugene Edwards gestaltet ihren düsteren Friedhofs-Charme auf dem dritten Album etwas zugänglicher.
Herr Edwards ist ein reichlich schräger Vogel. Aufgewachsen als Anhängsel seines Großvaters (ein Wanderprediger im Süden und Mittleren Westen der USA), verschrieb er sich einer sehr düsteren und alles andere als lebensbejahenden Spielweise archaischer Country-Musik, gekreuzt mit ein paar moderneren, aber ebenfalls kaum als euphorisch zu bezeichnenden Alternative-Sounds. Mit wechselnden Begleitmusikern hat Edwards es mittlerweile auf eine EP und drei komplette Alben gebracht, aus denen Secret South insofern heraussticht, als es das bisher zugänglichste Werk der Band ist. Songs wie Poor Mouth und Silver Saddle sowie das gelungene – weil sehr eigenständig interpretierte – Bob Dylan-Cover Nobody Cept You sind erheblich eingängiger und wirken fast ein wenig beschwingt. Allerdings nur so lange, bis Wayfairing Stranger oder Clogger ihren ganzen dunklen Friedhofs-Charme entfalten. Besonders erfreulich an 16 Horsepower ist, dass es bis heute keine Band gibt, mit der man den Düstermann und seine Kollegen ernsthaft vergleichen könnte. Wer das Besondere sucht und auch keine Angst vor der Verdammnis in Noten hat, lag bei dieser Truppe schon immer richtig. Und mit den Nummern von Secret South fällt es leichter denn je, sich in die verquere Welt von Mr. Edwards hineinzuhören.
weitere Platten
Olden
VÖ: 18.08.2003
Folklore
VÖ: 17.06.2002
Sackcloth `N` Ashes
VÖ: 30.11.1999
Low Estate
VÖ: 01.01.1900