Gegründet 1991 in Berlin, verdiente sich das Trio bis zur Auflösung 1996 einen guten Ruf als “deutsche Sonic Youth“, der unter der fleißigen Mithilfe von Gönnern wie Yo La Tengo oder John Peel bis nach Übersee reichte. 1999 reformierte sich die Band für drei Abschiedskonzerte, anschließend durfte man das Kapitel 18th Dye mit Fug und Recht als abgeschlossen betrachten. 2005 erfolgte überraschend die Reunion, nun spendiert die Band dem 13 Jahre zurückliegenden “Tribute To A Bus” tatsächlich einen würdigen Nachfolger. “Amorine Queen” ist nicht bloß ein lauer Aufguss alter Großtaten, sondern das Ergebnis eines konsequenten Reifeprozesses. Die dissonante Dringlichkeit der 90er ist einem besonnenen, in seiner Freiheit denkbar gelassenen Ansatz gewichen. So geben sich 18th Dye zugänglicher als je zuvor, ohne die Lust am Lärm vermissen zu lassen. Einem sanften, mit poppigen Melodien betörenden Lärm, bei dem die verhallte Vielfalt regiert. Am deutlichsten nachvollziehbar ist die Weiterentwicklung im von himmlischen Streichern verzierten Stampfer “Amorines”. “Go’n’Go” eröffnet dagegen mit einem AC/DC-Riff, entpuppt sich aber genau wie das smarte “Backdoor” vielmehr als charmante Pixies-Hommage. Nur den unsäglichen Vocoder in “Chinese Spoon” hätten sie sich sparen sollen. Ansonsten aber: super!