Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Ein alter Spruch, aber immer wieder universell anwendbar – deshalb passt er auch auf ein Trio aus Down Under. Anfang der 90er wäre El Caballo Rojo, 2 Litre Dolbys Debütalbum mehr als interessant gewesen. Gewesen, denn jetzt ist später und die bewährte Mischung aus LoFi-Gitarrensound, schrägen Samples und melodischen Songstrukturen hat Fett angesetzt. Verloren? Nicht ganz. Zwischen den üblichen gesampelten Geräuschkulissen glitzern bittersüße, unaufdringliche Song-Spätentwickler wie das verhaltene Dead Letter Office und Mystery Of Sixes. An anderer Stelle wirkt die sympathisch-chaotische Tour à la Pavement oder Yo la Tengo eher zäh und angestrengt. Die repetitiven Strukturen der Songs erinnern zwar an Tortoise, hier aber plätschert alles fast antriebslos vor sich hin. Das kann auch schön sein, hat man nur die nötige Geduld. Live liefern sich Leo Mullins, Leif Svensson und Craig Skull Mc Peade aus Melbourne Improvisations-Duelle. Angeblich. Was ja schon wieder interessant wäre, jetzt wie später.