Mit dem Projekt 20 Miles, das längst zur Band geworden ist, versucht sich der Jon Spencer-Mitstreiter Judah Bauer an den Sounds, die die Blues-Bombenleger Pussy Galore einst genüßlich durch den Wolf drehten. Altersweisheit? Wohl kaum, denn Im A Lucky Guy” klingt wie das müde Resümee eines Mannes, dessen Blues es ist, denselben eben nicht zu haben. Und so sind 20 Miles eine einfache Rockband, die durch Slide-Gitarre, deepe Drums und die Veröffentlichung auf Fat Possum ihr Coolness-Level etwas anzuheben versucht, was in Talk To Me” auch ganz gut gelingt. Allerdings hat man die Verknüpfung von Garage-Rock und Blues bei 68 Comeback schon um einiges besser erlebt. T-Model Ford hingegen ist vom Rock so weit entfernt wie Dortmund von Gelsenkirchen. Der Song zählt gar nichts, genauso wenig wie der richtige Ton oder Takt. Es geht ausschließlich um Feelings. Und die sind tief depressiv, voll von Seele und den Erinnerungen eines Mannes, der die Wahrheit hinter den Märchen von der Baumwollpflückerromantik kennt. Mit der Unantastbarkeit eines Schamanen zelebriert er seine Synapsen-Massage und bringt mich in These Eyes” sogar dazu, völlig weggetreten Pow Pow zu tanzen. Was Pow Pow ist? Kauft diese Platte, und ihr wißt es!
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Keep It Coming
VÖ: 01.01.1900