Rückbezüge auf Ankerpunkte der US-Popkultur, ein Faible für verfuzzte Leadgitarren und die mehr als offensichtliche Verneigung vor Rockikonen vergangener Jahrzehnte wie Tommy Stinson, Brian Wilson oder Tom Petty: Gill fuhrwerkt wieder in der Grabbelkiste der großen nostalgischen Emotionen herum, lässt seinen Songs aber im Vergleich zu früher teilweise ungewohnt dichte Produktionen angedeihen. Im Opener “Cover Of Rolling Stone” tritt sein verhallter Gesang in den Hintergrund und wird von den überlebensgroßen Gitarren fast verschluckt. “Strung Out On You” macht es besser und lässt Gills aus der Zeit gefallene Stimme in die Zwischenräume zwischen sonnigem Midtempo-Gitarrenpop, Handclaps und Tom-Petty-Gedächtnissolo tropfen. Herausgefordert wird man trotz der zahlreichen Einflüsse, die “Easy Listening verarbeitet”, aber nie. Der Albumtitel ist Programm. “Wouldn’t It Be Nice To Let It Be” ist dem Namen nach eine Hommage an die Beach Boys und die Beatles, deutet aber den erwarteten Chorus nur an. “Beat Of The Drum” verquirlt die Beach Boys und die Ramones, ohne dabei richtig aus dem Quark zu kommen. Es wird also Zeit, dass Gill nicht nur gekonnt Altbekanntes neu zusammenpuzzelt, sondern sich mehr eigenes einfallen lässt – damit aus easy beim vierten Album etwas anspruchsvolleres Listening wird.
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