Nichts Neues auf Planet 311. Ihr fluffig fröhlicher Freakfunk rollt auf dem sechsten Album mindestens so locker wie auf dem davor. Und dem davor. Und dem davor…
Daheim in den Staaten spielt das politisch angetriebene Party-Quintett seit ein paar Alben in der Gold- und Platin-Liga, diesseits des großen Teichs wollte der 311-Funk(e) nie so richtig überspringen. Eigentlich schade, denn seit bald einer Dekade rühren 311 ein buntes Sommerbüffet aus knackigen Grooves, saftigen Gitarren, scharfen Raps und lieblichen Melodien zusammen. Gut, ihr musikalischer Kosmos aus Heavy Metal, HipHop, Funk und Reggae ist dabei der ewig gleiche und zudem ein unmodischer, alter Hut namens Crossover, und man kann bzw. muss den fünf Groove-Akrobaten eine gewisse Stagnation ankreiden. Aber immerhin: From Chaos” ist wieder um einiges besser, entschlackter und kompakter als die beiden letzten Longplayer Transistor” und Soundsystem”, mit denen sie kontinuierlich an Qualität – und Erfolg – verloren. Besser spät als nie haben sie sich auf ihre Talente besonnen: Abgehangene Spielfreude, spritzige Coolness und ein satter Druck nach vorne. Und Produzent Rob Saint Germain an den Reglern – der Mann, der für 311s bislang größten, selbstbetitelten Kassenschlager von 1995 verantwortlich war. Alles groovy also im Hause 311 – ob man Platten wie diese im neuen Jahrtausend überhaupt noch im Hause haben muss, ist hingegen sehr subjektiv.