Metal und Reggae. Nicht unbedingt die Art von Kombination, die einem als besonders naheliegend erscheinen würde. 311 mixen dennoch einen Cocktail aus eben jenen Hauptzutaten, auch wenn auf ihrem vierten Album die Metalgitarren über weite Strecken zugunsten einer effektgetränkten Klampfe zurücktreten müssen. Daneben streut man eine Prise Funk und ein bis zwei jazzy Gitarrenskalen ein – und siehe da: Transistor” ist geboren. Nach dem Riesenerfolg, den der selbstbetitelte Vorgänger nicht zuletzt aufgrund der Hitsingle Down” in den Staaten einfuhr, wird mit Transistor” zum Rundumschlag ausgeholt: 21 Stücke repräsentieren den momentanen 311-Mikrokosmos, wobei die unendlichen Weiten des Alls mittlerweile zu so etwas wie dem zentralen Thema der Band geworden sind. Galaxy”, Jupiter” und Lightyears” sind Songtitel, die nicht zufällig so klingen, als sollten sie den Soundtrack zu einem anständigen Abflug in einem Amsterdamer Coffeeshop bilden. Frontmann Nick Hexum hat sich mittlerweile auf die Ausweitung seines Gesangsanteils konzentriert, so daß seine schon immer etwas bemüht klingenden Rap-Parts ebenfalls eher in den Hintergrund gerückt sind. An den Vocals werden sich die Geister wohl dennoch scheiden, denn die Hexumsche Interpretation von Reggae-Gesang fällt vereinzelt schon ein wenig nervtötend aus. Gerade aus diesem Gesichtspunkt heraus ist der erste Song des Albums taktisch nicht sehr schlau plaziert…