Hinterwäldler ist glatt gelogen. Bei der Namensfindung haben die 4Backwoods richtig tief gestapelt – aber auch nur da. Ansonsten lassen die vier Kölner keine falsche Bescheidenheit aufkommen, sondern drücken mit ihrem ersten Album selbstbewusst das Kreuz durch. Gleich zu Beginn watschen sie uns mit einem rüden Helmet-Riff ab, von dem sich aber niemand in die Irre führen lassen sollte. Zwar gibt die Gitarre auch fortan den Ton an, der fällt aber nur gelegentlich so streitbar aus wie beim Opener “Men Ass Kicking Girl”. Gemeinhin servieren die 4Backwoods modernen Rock, der kontrolliert offensiv und – nicht nur gesanglich – meistens rund ausfällt. Die Produktion ist ambitioniert, ziemlich transparent und schubst das Spiel der sechs Saiten immer wieder nach vorne. Dazu kommt ein hymnisches Element, mit dem melodische Stampfer wie “Two Faces” oder der Titeltrack auf die lichtgeflutete Stadionbühne drängen. Das alles erinnert doch an Richtig, manchmal klingen die 4Backwoods wie eine jugendlich wütende Version Nickelbacks. “The Dream I Live In” klingt weder schlimm noch spektakulär – Aufsehen erregen können ja andere. Richtig unglücklich hört sich lediglich das 2Pac-Souvenir “California Love” mit seinem trockenem Sprechgesang an.
weitere Platten
Demo
VÖ: 01.04.2000