“We keep things cookin` from Hamburg to Brooklyn!” 4Lyn bleiben auf Album Nummer zwei uneigenständig, beweisen aber gutes Handwerk.
Objektiv betrachtet (und das fällt schwer bei Textzeilen wie der eben genannten) muss man zugestehen: Wie damals schon Limp Bizkit sind 4Lyn Profis. “Neon” ist mitreißender, fett produzierter Crossover in allen Facetten. Der Sound lebt durch Gitarrenriffs, rhythmusdominierte Strophen, melodiöse Refrains und kleine Detailverliebtheiten. Bei “Husky” und der Single “Pearls & Beauty” schlägt die Band sogar balladeske Töne an, und einen HipHop-Track (“Brompton City Anthem”) gibt es auch. So unterstreichen sie ihre Stellung als derjenige deutsche Act, der in Sachen Musik und Image am ehesten an amerikanische New-Metal-Vorbilder herankommt. Aber ist das wirklich erstrebenswert? Was bleibt, wenn man ausnahmslos Musik und Texte schreibt, die schon einmal wesentlich authentischer formuliert wurden? Eine B-Band, die ihre Kreativität ausnahmslos in dem eingeschränkten Rahmen findet, der durch andere gesteckt wird. Wer energiegeladene, moderne Musik will, wird vor allem live mit 4Lyn glücklich, andere sehen im Erfolg solcher, auch durch große Marketing-Etats gepushter stilloser Bands mit Sicherheit den Untergang des Abendlandes. Vielleicht meinte Anthony Kiedis das, als er in “Californication” von der Kalifornisierung der Welt sang.
weitere Platten
Quasar
VÖ: 11.05.2012
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VÖ: 24.05.2004
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