Blauer Horizont über goldgelbem Kornfeld? Nein, 5Bugs ist nicht das Synonym eines erdverbundenen Singer/Songwriter-Einsiedlers aus dem Mittleren Westen. Vielmehr handelt es sich um fünf Musiker aus Berlin, die sich anschicken, die Revitalisierung des (guten) poppigen Punkrocks einzuleiten. Oder darf man Melodycore sagen? Dann aber mit mehr Melody als Core. Das Schlagzeug jedenfalls galoppiert nicht vorne weg, sondern reitet gemäßigten Schrittes auf Augenhöhe mit den anderen Instrumenten. Dafür pflegen 5Bugs den gleichen warmen Gitarrensound, der auf den letzten No Use For A Name-Alben sonnigen wie melancholischen Gemütern die Seele gekitzelt hat. Die hymnische Eingängigkeit, die jedem Song innewohnt, hält locker den Ataris-Standard. Potenzielle Hits sind zu genüge vorhanden. Darüber hinaus hat man mit Chris Dumhard einen fähigen Sänger in den Reihen. Wenn 5Bugs es noch schaffen, ihren glattpolierten Strukturen Schrammen hinzuzufügen, werden sie groß.