5Bugs haben sich nach zehnjähriger Bandgeschichte nun also entschlossen, mit Vora City ein sauber produziertes und radiotaugliches Album abzuliefern. Das ist ihnen ohne Frage gelungen. Sehr melodisch und im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt, steuern 5Bugs in acht von zehn Songs ziemlich weit in den Mainstream. Das ist schade, weil der erste Song der Platte etwas anderes verspricht. All Weve Ever Had legt mit seinem zackigen Gitarrenintro und einem wirklich preisverdächtig-melodischem Refrain die Latte ziemlich hoch. Dasselbe Prinzip funktioniert auch im letzten Song der Platte We Are The Everlasting: Tolles Riff, schnelle Drums, schöne Melodie. Zwischen diesen beiden leuchtenden Ein- und Ausgangsschildern allerdings schwächelt Vora City, was vor allem am überproduzierten, sauberen Sound liegt: Hier wurde viel Geld in die Aufnahme gesteckt, und das soll jetzt bitteschön wieder eingefahren werden. So kommt vor allem der Gesang ziemlich geleckt rüber, damit keiner sich ernsthaft daran stören kann. Krach geht wirklich anders, und gerade einem guten Sänger wie Christian Dumhard täte es gut, wenn der Produzent ihm seinen Charakter ließe. Da die Songs aber solide sind, kann man wirklich nur den cleanen Sound bemängeln, der einfach zu sehr nach Radio klingt und den RocknRoll vermissen lässt. Ähnlich sieht es beim Artwork aus: Auf der einen Seite dreckigste Metropolen-Endzeitstimmung, auf der anderen Seite aber eine zeichnerisch so astreine Umsetzung, dass es dann irgendwie doch nicht recht zusammenpasst.
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