Kaum zu glauben, wie eine Band derartig viele Schicksalsschläge wegsteckt und dann mit dem besten Album ihrer Karriere aufwarten kann – oder ist das Ganze vielleicht nur eine folgerichtige Konsequenz? Jedenfalls kann es für die vier Stehauf-Frauen aus Seattle ab jetzt nur noch besser werden und den Grundstein dafür haben sie selbst mit “Gato Negro” gelegt. Das Songwriting von Bassistin Elisabeth Davis ist wesentlich abwechslungsreicher und vielschichtigter ausgefallen, während die Band insgesamt mittlerweile an einem Punkt angekommen zu sein scheint, an dem reiner Punkrock nur noch die Basis für einen variableren und offeneren Stil bildet. Paradebeispiel dafür sind Stücke wie das fast jazzige “Deep In The Heart” oder “Crying Shame”, welches durch den Wechsel von lauten und leisen Passagen Spannung erzielt und nebenbei, wie noch einige andere Songs, Ohrwurmpotential entwickelt. 7 Year Bitch an dieser Stelle mit anderen Frauenbands zu vergleichen wäre wohl mehr als schwachsinnig, zumal sie gerade jetzt mit dem aktuellen Output endgültig ihre eigene Linie gefunden haben. Allein das Coverartwork des lohnt übrigens schon den Kauf, immerhin wurde es vom Schöpfer der Love & Rockets-Comics, Jaime Hernandez, gestaltet und rundet somit auch in optischer Hinsicht ein gelungenes Album ab.
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Live At Moe
VÖ: 15.01.2016