Wie reagiert ein Bandgefüge darauf, wenn Teile der Band bevorzugt rauhen 80er-Old-School-Punk spielen möchten, während der Rest eher auf modernen Melody-Core steht ? 98 Mute bieten die Lösung dieser Frage: Einfach beides kombinieren. In diesem Falle eindeutig für den zeitgemäßeren Sound verantwortlich ist die Rhythmussektion. Drummer Justin Thirsk, dessen Bruder bei Pennywise agiert, prügelt flott und spritzig auf die Felle und wird von einem quirligen Bass begleitet. Diesem an Epitaph-Bands erinnernden Part steht eine Gitarre gegenüber, die selten mit mehr als zwei Akkorden verwöhnt wird und hauptsächlich den heiseren, aufmüpfigen Gesang unterstützt. Daß sowas kein Gegensatz sein muß, beweisen Songs wie “Wrong” oder “A.C.A.B.”, die hochmelodisch, aber doch rauh und dreckig die meist sehr persönlichen Texte transportieren. Was eingangs noch recht interessant und vielversprechend klingt, verliert aber mit jedem weiteren Song zunehmend an Reiz. Zu gleichförmig und monoton sind die 14 Stücke aufgebaut. Etwas mehr Ideen sowie Abwechslung, und dieses Album hätte ein wahrer Knaller werden können.