Was das so stimmig arrangierte “Forever Blue” noch beeindruckender macht, ist die kurze Anlaufzeit, die die junge Londonerin dafür benötigte: 2019 stand Williams zum ersten Mal auf der Bühne, veröffentlichte ihre Debüt-EP und einen Song mit Mono. Nun verbindet sie auf “Forever Blue” düsteren Folk mit Ambient- und Post-Rock-Elementen, indem sie melancholisches Cello oder Klavier in die Songs fließen lässt, eine Gitarre zur rechten Zeit durch diverse Verzerrer schleust und mit ihrer eindringlichen Stimme zwischen Abgrund und Himmel pendelt. Die acht, im Schnitt etwa fünf Minuten langen Songs drehen sich grob um Ängste, Liebe und das Leben; egal, welchen man herausgreift – ob es das beharrliche “Love And Pain” oder das klagende, von Streichern untermalte, am Ende an Intensität zulegende “Glimmer” ist –, “Forever Blue” saugt einen förmlich ein, hypnotisiert und ergreift einen, klingt dabei perfekt ausbalanciert und harmonisch. Einzig das Geschrei von Cult Of Lunas Johannes Persson in “Fearless” wirkt anfangs wie ein Fremdkörper, auch wenn es nach der schrittweisen Steigerung des Songs eine logische Konsequenz ist. Auch für Williams erschien es offenbar logisch, erst mit dem Gitarrespielen zu beginnen, nachdem sie vor einigen Jahren eine Gitarre mit dem Hinweis “Bitte mitnehmen” gefunden hatte. Wer immer sie dort abgestellt hat, man sollte der Person dankbar sein.
weitere Platten
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Exit In Darkness (EP mit Mono)
VÖ: 13.12.2019
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VÖ: 25.01.2018