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    A.C. Newman
    The Slow Wonder

    VÖ: 07.06.2004 | Label: Beggars/Indigo
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12

    Langsam dämmert’s: Genau wie bei den New Pornographers halten sich auch im mundgerechten Bubblegum-Pop ihres Sängers ein paar fiese Reißzwecken versteckt.

    Richtige Indie-Musikanten haben Nebenprojekte. Eines mindestens. Und weil die New Pornographers eine richtige Indie-Band sind, ist nun auch schon ihr zweites Mitglied mit seinem Solo-Ding draußen. Während sich Kollegin Neko Case allein in folkfarbener Country-Seligkeit übt, ist A.C. Newman allerdings den Regeln der Schönwetter-Musik treu geblieben. Heißt: Pianos, Trompeten, Streicher und Harfen – alle zusammen für die Melodie, auf einem Album, kürzer als der Kanzler. Weil der Kerl aber nun mal bei den New Pornographers ist (also Newman jetzt, nicht der Kanzler), kann und will er auch nicht von den Gemeinheiten lassen. Wenn ihm in “Drink To Me, Babe, Then” die hemmungsfreieste Pfeif-Einlage seit “Wind Of Change” rausrutscht, kann man sicher sein, dass er hinter dem Rücken längst an der nächsten Frechheit feilt. Und wenn “On The Table” plötzlich alle Sicherungen rausfliegen, dann hat man den Salat. Spätestens. In “Come Crash” retten sich verschreckte Tex-Mex-Bläser gerade noch vor abstürzenden Stromgitarren. Im ohnehin angefressenen “The Town Halo” mosert auch noch ein Cello dazwischen. Und auf der zweiten Plattenseite wird das Klavier sowieso nur noch mit der Faust bearbeitet. Diese Songs grinsen mit spitzen Zähnen. Das schöne daran ist aber: Man muss ihnen trotzdem um den Hals fallen. Es geht gar nicht anders.

    weitere Platten

    Shut Down The Streets

    VÖ: 26.10.2012

    Get Guilty

    VÖ: 08.04.2009