Cardigan trifft Country: Nina Persson verzückt solo und nennt sich A Camp.
Die Sängerin des derzeit poppigsten Schweden-Exports nach Ikea kommt uns solo. Ihre 14 Lieder sind mal Hit verdächtige Pop-Rocker mit widerhakigen Refrains (I Can Buy You”), zurückgelehnte Songwriter-Klamotten mit starker Country-Schlagseite (The Bluest Eyes In Town”) und überraschend kratzig rumpelnde Semi-Kracher (Hard As A Stone”). Das alles klingt mitunter, als würden Sheryl Crow, PJ Harvey und Aimee Mann zusammen um ein Lagerfeuer lungern. Ganz nett ist A Camp” dabei überhaupt nicht, eher schon echt gut, und das im Quadrat. Dass Ninas Soloausflug nicht zum belanglosen Geknödel a la Melissa Etheridge mutiert, liegt zum einen am beachtlichen Songwriter-Talent der niedlichen Nina, zum anderen an ihren Song-Sekundanten Niclas Frisk (Atomic Swing) und Mark Linkous (Sparklehorse), die mit allerlei Soundspielereien die Stücke schraffierten. Und einen absoluten Übersong gibts auch: Alegebra” ist in seiner Schlichtheit so wunderschön, so zart dahin gesungen mit einem Text zum In-die-Wand-Meißeln, dass man die Cardigans schon fast vergessen möchte.
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Colonia
VÖ: 20.03.2009