A Deer A Horse
Texas Math
Den deutet zumindest das eröffnende “Beehive” mit seinem dissonanten Aufbau und dem sowohl räudigen als auch eingängigen Refrain an. Weil der Großteil der folgenden Refrains oft nur aus einer einzigen, sich wiederholenden Zeile bestehen und schnell repetitiv geraten, schaffen es A Deer A Horse nicht, das Versprechen einzulösen, das der Opener gibt. Das ist schade, denn ansonsten ist “Texas Math” ein hervorragendes Album.
“Counted As A Dog” ist etwa düsterer Post-Metal, der zunächst vor sich hin pulsiert, bis A Deer A Horse den Song in harten Riffs aufgehen lassen und Frontfrau Angela Phillips kathartisch „I feel nothing but shame“ schreit. “Rearview” ist dissonanter und tanzbarer Grunge, der im Prä-Chorus an Pearl Jam erinnert, und das pochende “Have Faith” ist vertonter Body-Horror mit Industrial-Vibe. Das siebenminütige “Plastic Palm Trees” vereint hingegen Post-Metal und Grunge und zeigt insbesondere in der sich aufschwingenden zweiten Hälfte, wie toll die vier Bandmitglieder musikalisch miteinander harmonieren.
Das knapp sechsminütige und schleppende “The Leash” ist mit seinem verzweifelten Gesang der düsterste Moment des Albums, während vor allem das herrlich zynische “Committed” einen besseren Refrain verdient hätte. “Texas Math” ist kathartische Musik für die düsteren Jahreszeiten.
Das steckt drin: Chelsea Wolfe, Pearl Jam, Pijn
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Backswimmer
VÖ: 10.03.2017