A Giant Dog
Bite
Mit futuristisch anmutenden Synthesizern begrüßen einen A Giant Dog zumindest im ersten Song in einem virtuellen Utopia: “Welcome to Avalonia, happiness awaits inside.” Das klingt, als würde man “Blade Runner” schauen, bis schief klingende Streicher, Gitarren und Schlagzeug dazukommen. Mit zunehmendem Tempo wird klar, dass dieser fiktive Schauplatz sehr theatralisch inszeniert ist.
Denn das Spektrum und die stimmliche Kraft, die Sabrina Ellis demonstriert, während sie im Duett mit Gitarrist Andrew Cashen singt, sind schon fast einschüchternd. Die Texaner:innen widmen sich auf “Bite” Herausforderungen, die man eben auch in einem (vermeintlichen) Utopia findet, wie Sucht, fluide Geschlechter, Kapitalismus und körperliche Autonomie.
“Different Than” baut Spannung durch Streicher auf, die in einer ausschweifenden Klimax endet. So eine Formel nutzt sich ab, wenn sie sich durch ein ganzes Album zieht, darum geht die Band wirklich akzentuiert vor: In “A Daydream” träumt Ellis vor sich hin, bis das sehr präsente Schlagzeug den Refrain wieder auflockert. Das Geigensolo in “In Rainbows” zeigt einmal mehr, wie viel Energie A Giant Dog in dieses Album stecken, auch wenn der Song sehr lieblich beginnt.
“Bite” ist ein SciFi-Musical, das Aufmerksamkeit erregt, nachdenken lässt und dabei nicht langweilig wird, weil die Hauptdarsteller:innen ihr Handwerk so gut beherrschen.
Das steckt drin: Electric Light Orchestra, Public Image Ltd, Radiohead