A Horrible Death To A Horrible Man
Days Gone By
Wer das Genre über die vergangenen Jahre verfolgt hat, schreckt zum ersten Mal auf, wenn First Light, der dritte Song der Platte, nach zwei Minuten anstandslos-schönen Prügelns stoppt und eine einsame Gitarre triste Akkorde in den weiten, nun leeren Klangraum tupft. Stimmt, so unbeholfen kann Grandezza klingen! Heißt im Umkehrschluss aber auch, dass dieses seit knapp zehn Jahren im dänischen Untergrund spielende Quartett im ersten Drittel seines Debütalbums nichts falsch gemacht hat. Im Gegenteil: “Days Gone By” ist weniger innovativ als stilsicher.
Sorgsam geschichtete nebulöse Gitarren ziehen vorbei, oft von Black-Metal-Riffs durchzuckt. Christian Lee flankiert das am Schlagzeug je nach Bedarf mit Post-Metal-Schwerfälligkeit, rumpeligem Alternative-Groove oder Blastbeats – letztere steigert er im Titelsong so, dass sie fast nur noch als hektisches Klicken wahrnehmbar sind. Den Kontrast zu so viel Erregung setzt Peter Strange, der mit unanfechtbarer Coolness Binsenweisheiten croont, charmant wegnuschelt (“First Light”) oder herzzerreißend dehnt (“Fails”).
Überraschungen gibt es nicht im Songwriting, sondern höchstens in der Sound-Architektur – arbeitet da etwa eine verzerrte Gitarre gegen den Schönklang von “Breathe”? Und schreit da wer tief unten in “Days Gone By”? Weltbewegend ist all das nicht, vielleicht kann man deswegen so gut darin versinken.
Das steckt drin: Astronoid, Hum, Møl