Philadelphias A Life Once Lost melden sich zwei Jahre nach ihrem Einstand auf Deathwish nun über
Ferret zu Wort. An der Marschrichtung, moderner amerikanischer Hardcore-Metal, hat sich indes nichts
verändert. Wurde “A Great Artist” häufig noch als Meshuggah-Rip-off gestempelt, belegt das
Ostküsten-Quintett mit “Hunter” eine Weiterentwicklung, die etwa mit dem Qualitätssprung zwischen
Killswitch Engages titellosem Debüt zu “Alive Or Just Breathing” zu vergleichen ist. Von Beginn an
fällt die deutlich metallischere und komplexere Ausrichtung der elf Stücke auf, die schnell eine
zweite gewichtige Inspirationsquelle preisgibt: Lamb Of God. Trotz teils offensichtlicher Parallelen
gelingt es A Life Once Lost, Eigenständigkeit zu dokumentieren. Neue Effektivität erfahren die Songs
der Band durch spürbare Personalität, Power und den Rückgriff auf traditionelle Metal-Strukturen im
Songwriting, die das Debüt noch nicht beinhaltete. “Hunter” ist so kompakt wie wuchtig. Vertrackte
Meshuggah- Grooves werden um scharfe Gitarren-Leads, melodische Thrash- und Sludge-Motive sowie ein
aggressives, ungemein prägnantes Shouting erweitert. Dabei greifen die verwandten Stilelemente
flüssig und natürlich ineinander. Jeder Groove, Hook, Blastpart befindet sich an der richtigen
Position. Wäre die Nähe zu Meshuggah bzw. Lamb Of God nicht so stark ausgeprägt, hätte “Hunter” das
Potenzial, ein Klassiker zu werden. So reicht es nur zu einem guten Zweitwerk.
weitere Platten
Iron Gag
VÖ: 05.10.2007