A Storm Of Light
And We Wept The Black Ocean Within
Text: Patrick Agis-Garcin
Deren Debüt merkt man nun an, dass sich der Mann als Visual Director von Neurosis auf die Inszenierung eines Gesamtkunstwerks versteht. Nicht nur am grandiosen Artwork, sondern auch am lyrischen Konzept rund um die “bog bodies” – mittelalterlichen Moorleichen, die auch nach Jahrhunderten sumpfiger Konservierung noch regelmäßig aus den Urtiefen des nordeuropäischen Morasts an die Oberfläche befördert werden. Wie ein tonnenschwerer Kahn treibt die Band in Zeitlupe durch trübe Fahrwasser, kämpft sich durch tosende Riffgewitter und taucht als U-Boot in Sphären meditativer Stille ab, um dem letzten Funken Hoffnung ein Meeresbegräbnis zu gestatten. Doch man darf enttäuscht sein, weil die Songs kaum einmal die Tiefe erreichen, die sie inhaltlich beschwören. Meist beschränkt sich die Dramaturgie auf die träge Abfolge von laut und leise. So ist diese Liaison aus Metal und Postrock kaum mehr als ein Sturm im Wasserglas.
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