Danach geht “Acushnet Avenue At Night” los – ein vergleichsweise hymnischer Einstieg für eine Platte der Band aus New Bedford, Massachusetts mit düsterem Inhalt: Hauptsongwriter Trevor Reilly beschreibt, wie er den Drogendealer sucht, der einem Familienmitglied Heroin verkauft, um ihm den Garaus zu machen. Die Musik klingt mehr nach Roadtrip im Sonnenschein als nach Rachefantasie im Mondschein, aber das macht das Ganze nur spannender. A Wilhelm Scream stehen immer noch für irre Gitarrenarbeit und Highspeed-Songwriting, die Band strotzt auf dem Album nur so vor Power – und stürzt sich mehr denn je in catchy Refrains. Puristen könnte das aufstoßen, aber geschenkt: Wer Songs wie den Opener, “Figure Eights In My Head”, “Be One To No One” oder “Gimmetheshakes” schreibt, muss sich darum nicht scheren. Sänger Nuno Pereira zeigt sich in Songs wie “Yo Canada” oder “I’m Gonna Work It Out” in Höchstform, er singt herrlich rau und rüpelig und doch eingängig. Drumherum shredden sich A Wilhelm Scream so frisch durch die elf neuen Songs, dass man gar nicht glauben mag, dass sie das unter unterschiedlichen Namen schon seit mehr als 20 Jahren machen. “Lose Your Delusion” ist ein eindrucksvolles Spätwerk und eine Hit-Platte, die der Band eine ganz neue Schar an Fans bescheren könnte.
weitere Platten
Partycrasher
VÖ: 15.11.2013
A Wilhelm Scream
VÖ: 18.12.2009
Career Suicide
VÖ: 16.11.2007
Ruiner
VÖ: 04.10.2005
Mute Print
VÖ: 02.11.2004