Das Titelstück weist den Weg: Ein Sänger muss nicht unbedingt eine schön
klingende Stimme haben, um singen zu dürfen. Erst recht nicht, wenn die
Backgrounds harmonisch daherkommen und so das raue Organ von Nuno
Pereira mit Watte untermauern. Von Hot Water Music, American Steel,
Small Brown Bike und vielen Kopien kennen wir diese Herangehensweise
bereits, und auch A Wilhelm Scream machen nicht viel anders, ihre Sache
aber trotzdem gut. Metalsoli und –tapping würzen die Sache. Dabei ist
die Produktion von Bill Stevenson (All, Descendents) und Jason Livermore
(Good Riddance, Ataris) angenehm unfett. Soll heißen: nicht so
aufgeblasen und überkandidelt wie es derzeit bei nahezu jeder popeligen
Screamo-Clique die Regel ist. So entwickelt sich ein Stück wie “Famous
Friends And Fashion Drunks” zu einem herrlich melodiösen Hit, bringt
“William Blake Overdrive” einen mit cheesy Metalgegniedel zum
Schmunzeln, und “The Rip” mosht auch ohne Super-Sound-Boost zünftig.
Dabei vergisst die Band ihre Punkwurzeln nicht, erinnert zuweilen an
Avail oder frühe Thrice, verzichten jedoch auf modisches Geschrei.
Unterhaltsam und dank des schönen Artworks eine okaye Angelegenheit.
weitere Platten
Lose Your Delusion
VÖ: 15.04.2022
Partycrasher
VÖ: 15.11.2013
A Wilhelm Scream
VÖ: 18.12.2009
Career Suicide
VÖ: 16.11.2007
Ruiner
VÖ: 04.10.2005