Was da aus den Boxen schröddelt, klingt nicht gerade nach mystischer Mitternachtssonne und klammen Fingerspitzen. Die fünf Skandinavier von Abhinanda produzieren schön verqueren Emo-Core mit der nötigen Portion Eingängigkeit, um nicht durch vertrackte Klang- und Rhytmus-Auftürmungen zu verschrecken. Songs mit der unterschwelligen Aggressivität einer längeren Inside Out-Passage reihen sich nahtlos an klassische Shoutcore-Liedchen in bester Ami-Manier. Ihre Beliebtheit nicht nur in Straight Edge-Kreisen muß wohl irgendwo ihren Ursprung haben; der neue zweite Gitarrist Per (ex-Refused) hat durch seine fetten Popotret-Riffs sicher seinen Teil dazu beigetragen. Wer sich diese Energiebällchen nicht zumindest live anhört – im Dezember/Januar sind sie übrigens u.a. mit Brightside unterwegs – verpaßt die Chance, Menschen aus dem hohen Norden schlichtweg brennen zu sehen, Denn diese Platte schreit geradezu danach, sich bandwurmähnlich in dein Unterbewußtsein zu wühlen. Hey Mann (Und was ist mit uns Mädels, Larissa? – d. Red. Frauen), laß es einfach zu.
weitere Platten
Senseless
VÖ: 30.11.1999
The Rumble
VÖ: 01.01.1999