Abrams
Blue City
Metal oder Hardcore sind hier jedenfalls kaum noch zu finden, höchstens in Nuancen – stattdessen hat das Quartett aus Denver seine Alternative-Rock-Note immer weiter ausgebaut, zu jenem bewusst zeitlosen Subgenre-Mix, den im vergangenen Jahrzehnt etliche Bands aus dem Stoner-Sludge-Kontinuum angestrebt haben.
Dabei decken Abrams eine beeindruckende Bandbreite ab und landen auch einige Treffer: “Wasting Time” liegt mit zackiger Gitarre nah an Queens Of The Stone Age und findet im Refrain eine wohlige Balance zwischen Wucht und Melodie, “Narc” bringt im hinteren Drittel Schwermut und Schwerfälligkeit zusammen. “Tomorrow” eröffnet hingegen mit Fuzz, kippt in ein hibbeliges Riff, während Ryan DeWitt am Schlagzeug wirbelt, bis der Song in eine entspannte Psychedelic-Coolness driftet.
So beeindruckend das ist, so deutlich macht jeder weitere Part, dass hier abseits von Ambition und Technik etwas fehlt. Die Melodien bleiben oft blass, die Riffs austauschbar, was “Crack Aunt” mit seinem Rip-off von Depeche Modes “I Feel You” auf die Spitze treibt. Vielen Songs, vor allem aber “Blue City” in Gänze mangelt es an Dynamik und Intensität. Live können Abrams das vielleicht mit entsprechendem Furor kompensieren, ihre Stärken besser inszenieren – auf Platte stechen sie aus der Masse gerade weder positiv noch negativ heraus.
Das steckt drin: King Buffalo, Monster Magnet, The Sword
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