Schon die Fakten sprechen für sich: 16 Songs in unter 30 Minuten, ein Cover, das absichtlich die zusammenkopierten DIY-Fotokollagen der 80er-Jahre zitiert, der angenehm überrissene Titel – alles an “Burn The World” fühlt sich oldschool an, ohne je in Nostalgie oder Hommage abzugleiten. Das gelingt, weil die Schweden die Musik ihrer Jugend mit einer Haltung fortschreiben, über die man verfügen, die man aber nicht einnehmen kann: keine Effekte, keine Inszenierung, ansatzloser Hardcore-Punk. Das trifft auf den Sound zu, der den Klassikern von Bad Brains über Dead Kennedys bis Charged GBH wenig hinzufügt und dabei genau so grob klingt, dass er zeitlos zwischen LoFi-Retro und modernen Hochglanzproduktionen landet. Aber auch die Texte fügen sich ins Bild, weil Lyxzén hier die gleichen Themen mit mehr adoleszentem Aufruhr ins Mikro bellt, die er bei Refused und The (International) Noise Conspiracy intellektueller bearbeitet. Kulturpessimismus, Systemkritik und Außenseiterlyrik verbinden sich mit dem wüsten Drei-Akkorde-Sound zu einem brodelnden Gemisch, das selten mehr als 90 Sekunden braucht, bis alles gesagt ist. Wenn AC4 wie in “Curva” oder “Diplomacy Is Dead” doch mal einen Gang zurückschalten, offenbart sich nur noch deutlicher, was für versierte Songwriter die Band mit Lyxzén und Gitarrist Karl Backman hat. Weshalb auch die rasende Wut des Titelstücks oder der asoziale Black-Flag-Touch von “Breakout” ein höllischer Spaß sind.