In unter 40 Minuten reihen die vier wie adrenalingeladene HB-Männchen einen Riff-getriebenen Ausbruch an den nächsten. Sei es der manisch rasende Titelsong oder das nahtlos daran anknüpfende “Bullseye”: Acid Blood beschränken sich auf das Wesentliche und halten nicht viel von Selbstkontrolle. Während Schlagzeug und Gitarre Song für Song durch hochentzündliche Uptempo-Rhythmen peitschen, bringt Sängerin Jojo Anderbygd die tobenden Instrumentals mit ihrer kratzbürstigen Stahlwollenstimme an den Siedepunkt. Tracks wie “Louder Than Death” und “Citrus B” erinnern dabei nicht selten an den dreckigen Punk von Motörheads “Orgasmatron” oder Bikini Kills “Pussy Whipped”. Für einen gelungenen Abstecher in Richtung Thrash Metal sorgt die Band dagegen in “Running From A Bullet” und “To The Grave”, in denen sie mit einer ordentlichen Portion Toxic Holocaust in den Venen eskalieren. Inhaltlich setzen Acid Blood primär auf einfach gehaltene Texte, die sich gut zum Mitsingen, noch besser zum Mitschreien eignen. Sein Ende findet der Wutausbruch in 14 Akten in der rhythmischen Kriegserklärung “Wartimes”, die sich mit ihren fast fünf Minuten Spielzeit genug Raum lässt, melodische Eingängigkeit mit ausgiebigen Gitarrensolos und der Rotzigkeit aus den untersten Tiefen von Anderbygds Stimme zu kombinieren. So formt sich ein Debüt, das vor allem durch eines besticht: rauen Hardcore Punk von der ersten bis zur letzten Sekunde.
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Dagger Eyes EP
VÖ: 25.08.2017