Acid King
Middle Of Nowhere, Center Of Everywhere
Text: Arne Jamelle
In den mehr als 20 Jahren ihrer Karriere hat es das Trio um die toughe Sympathieträgerin Lori S. auf drei Alben und drei EPs gebracht, war also proportional zu ihrer Musik eher gemütlich unterwegs. In den späten 90ern haben sich Acid King
musikalisch zwischen Sleep
und Electric Wizard
positioniert, den eher stoisch-wuchtigen, aber auch stilprägenden Kolossen des Genres. “Middle Of Nowhere, Center Of Everywhere” leidet im Gegensatz zu den aktuellen Outputs ähnlich gearteter, neuerer Bands wie Windhand
an den oft lust- und einfallslosen Vocals, die es nicht schaffen, das träge Riffing und die kaum vorhandenen Harmonien um Hooklines zu ergänzen. Das haben Acid King in ihrer Hochphase auf ihrem bisher besten Album “Busse Woods” (1999) und auf dem Split-Album mit Mystick Crewe Of Clearlight (2001) wesentlich überzeugender hinbekommen. Die neuen Songs driften immer wieder in bekiffte, minutenlange Rudimentär-Jams ab, die die Songs um ein psychedelisches Element erweitern sollen, ihnen aber letztlich jeglichen Drive rauben. So darf der Opener “Silent Pictures” nach einem bereits vorangestellten Intro noch ein paar Minuten vor sich hin mäandern, bevor die Improvisation dem eigentlichen Song den Vorrang lässt. “Coming Down From Outer Space” und “Red River” stechen als beste Kompositionen heraus, bei beiden ist die Gitarrenarbeit vergleichsweise zielgerichtet und der Gesang verleiht ihnen Wiedererkennungswert. Das rettet “Middle Of Nowhere, Center Of Everywhere” knapp auf die gute Seite.
weitere Platten
Beyond Vision
VÖ: 24.03.2023
Split mit THE MYSTICK KREWE OF CLEARLIGHT
VÖ: 12.02.2001