Action & Tension & Space
Skåredalen Funhouse
Text: Matthias Möde
Das unbetitelte Debüt von Action & Tension & Space erschien 2012 auf Made in Haugesund, einem kleinen Vinyl-Label ihrer Heimatstadt (mit dem aus deutschsprachiger Perspektive etwas lustigen Namen) Haugesund. Dass der Nachfolger erst sechs Jahre später veröffentlicht wird, liegt auch daran, dass die vier Bandmitglieder in mehr als vier weiteren Bands aktiv sind, unter anderem spielt Gitarrist und Organist Øystein Braut bei Electric Eye und Gitarrist Per Steinar Lie bei The Low Frequency In Stereo. Das etwas kantiger klingende Debüt nahmen Steinar Lie, Bassist Julius Lind und Schlagzeuger Ørjan Haaland noch als Trio auf. Mit Braut sind sie mittlerweile zu viert und lassen auf “Skåredalen Funhouse” in rund 40 Minuten alles fließen. Die acht instrumentalen Songs sind von einem mysteriösen Haus inspiriert, nach dem das Album benannt ist und das am Stadtrand von Haugesund an der Südwestküste Norwegens stehen soll, dessen genauen Standort aber niemand kennt. Wo auch immer es liegt, die groovenden Basslinien und das minimalistisch-jazzige Schlagzeug, die verträumten E- und Pedal-Steel-Gitarren und die trippigen Orgeln, die in “Echo Echo Echo Ech!” gar an The Doors erinnern, müssen perfekt in die vernebelten Weiten rundherum passen, und keinesfalls in eine Stadt, es sei denn man sieht sie von weit oben und in Zeitlupe. “Eureka”, das fast zehnminütige Herzstück des Albums, geht noch weiter und hält die Zeit komplett an. Vielleicht lassen sich die sechs Jahre zwischen den beiden Alben auch damit erklären.