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    Adai
    We Are All Dead

    VÖ: 26.11.2010 | Label: Make My Day / Alive
    Text: Maik Maerten
    6 / 12

    Reden ist Metal, Schweigen ist Postrock. Adai verstehen sich in beidem, sind aber immer dann besser, wenn sie den Mund halten.

    Die vokale Stille auf den zehn Songs von We Are All Dead wird sowieso nur selten unterbrochen. Zumeist dominiert angenehm schwergängiger Postrock das Geschehen, der weniger durch die Aufeinanderschichtung dutzender Gitarrenspuren überzeugt, sondern eher die Längsachse im Blick hat. Riff reiht sich an Riff, Melodiefetzen an Melodiefetzen. Im besten Falle ergibt sich so eine zwingende Folgelogik, im schlechtesten Fall zerstreut sich das Tongefüge in alle Winde.

    Glücklicherweise weiß man ziemlich früh, woran man ist. Nach dem kurzen Bollwerk-Intro The March… zaubert sich die Band zuerst durch das leichtfüßige, aber zupackende And Termination, bevor sie hoffnungslos im Doom-Sumpf von Home versinkt. Da hilft auch die schnörkellose Produktion von Converge-Gitarrist Kurt Ballou nicht weiter. Das können andere besser. Was We Are All Dead am Leben hält, sind die intensiven Postrock-Versatzstücke, die einen großen Teil der Songs bestimmen.

    Ob das die anfangs eingängigen und sich dann komplex entfaltenden Gitarrenfiguren zu Beginn von A Mark Of Ownership und Hawkins sind oder dessen sich famos verdichtender Schlussteil, der beweist, wie gut Prog-Metal auch ohne die vielzitierte Ruhe vor dem Sturm funktionieren kann. Mit Dauerfeuer beeindruckt auch das konsequent dröhnende Powder, einer der Songs, die ohne Gesang noch ein Stück besser, weil weniger platt wären. Zum Ende hin dreht sich die Platte dann leider im Kreis.

    Adai zitieren sich zu oft selbst, verlieren sich in Wiederholungen und verpassen den richtigen Moment, komplett zu schweigen.