Add N To (X)
Add Insult To Injury

„Don’t tell me how to live my live, and don’t ever stop the music.“ So lautet das Programm, und so klingt auch das Ergebnis.

Das dritte Album des Londoner Elektro-Trios präsentiert ihre eigenwillige Verknüpfung von Rock und Elektro so kompromisslos, dass man die Band fast als Elektro-Punks be- und abschreiben könnte. Aber damit würde man ihnen nicht gerecht, denn Add N To (X) drehen nicht einfach an Knöpfchen und ergeben sich burschikos in minimalen Soundspielereien, sondern rocken sich mit rauhen und lauten Tunes wahrhaftig die Seele aus dem Leib. Sie benutzen dabei ihre Uralt-Sampler wie Gitarren mit Zwei-Akkord-Riffing: Simpel und direkt drücken und schubsen sie gegen die Lenden, zwingen dich mit ihrem Rhythmus (ein Schlagzeug for real) in die Knie, um dich mit einer üppigen Hookline gleich wieder tanzen zu lassen. Eine von Grund auf naive und deshalb vielleicht auch liebenswerte Art, mit der Add N To (X) Konventionen kaputt hauen und aus den Scherben etwas Neues zusammensetzen. Fuck Off! „Add Insult To Injury“ hat die Intensität einer ganzen durchgetanzten Nacht und den Sex von Make Up, Boss Hog oder Lydia Luch, hat Ecken und Kanten und ist nicht immer so schön poppig wie die fast unschuldig wirkende Single „Plug Me In“. Dieser Track ist vielleicht der Prototyp dessen, wie Add N To (X) eine nette Melodie mit einem noisig/tanzbaren Soundgerüst kombinieren, um letztlich unterschwellig zur Kopulation verführen wollen. Aufreizend und hitzig.