Dabei gibt sich die Band publikumsnah: Seit der Gründung 2004 reisen Adept unermüdlich durch Europa und stehen bei jedem Festival für tätowierte Sporthosen-Träger auf der Bühne. Mit “Silence The World” soll es endlich interkontinental für sie werden, das ausgerufene Ziel sind die Vereinigten Staaten, und dementsprechend engagiert füllen sie ihre Songs mit anbiederndem Gesang, Gebrüll in allen Höhenlagen, Streufeuer-Salven aus Snare und Bassdrum, und den dazu passend inszenierten Melodiebögen aus. “Forever And A Day” beginnt andächtig und hat kurz Zeit für ein Klavier, bevor sich Robert Ljungs Stimme aus der Tiefe erhebt. We were the youth that always believed/ Their days would never end, singen Adept durch den Autotune-Filter. Den Schweden geht es mit ihrem dritten Album ums Hochleben lassen der eigenen Ambitionen, und mit “Established 2004” verschaffen sie sich eine Art Theme-Song zur Bandmentalität. Der Rest von “Silence The World” zieht mit und erzählt von den geilen alten Zeiten, den besten Freunden und der Party, die diese Vergangenheit auch jetzt noch täglich verdient hätte. Adept vereinen den längst verschimmelten Screamo von vor zehn Jahren mit Metalcore und einem Hang zum Kitsch. Die Produktion kommt dem entgegen und quetscht den letzten Rest Menschlichkeit aus den Songs. Wenn Ljung in “Heart Vs. Beats” den bösesten Breakdown des Albums einleitet, beweist er damit vor allem die Verlässlichkeit seiner Band: Adept lassen sich an den richtigen Stellen knicken, um in jede Tasche zu passen.
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Death Dealers
VÖ: 04.03.2011