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    Affenmesserkampf
    Förde Runs Red

    VÖ: 01.11.2024 | Label: Gunner/Broken Silence
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 380
    8 / 12
    Affenmesserkampf - Förde Runs Red

    Gift und Galle aus Schleswig-Holstein: Affenmesserkampf legen sich auf “Förde Runs Red” mit dem Zeitgeschehen an.

    „Dealer, Junkies, Nutten, Penner – schnell verdrängt an die Stadtränder/ Jetzt können Kreuzfahrtschiffe kommen aus aller Herren Länder/ Charmanter, maritimer Flair/ Beton und anonymer Teer“: Der Titelsong des vierten Albums der Kieler Hardcore-Punkband Affenmesserkampf legt sich mit der eigenen Stadt (und später auch mit Bremen, der Heimat ihres DIY-Labels Gunner Records) an.

    Gentrifizierung ist nur eines von vielen Themen, die sich Affenmesserkampf vorknöpfen. Patriarchale Strukturen im Punk, Verschwörungserzählungen, das deutsche Bürgertum – alle kriegen sie ihr Fett weg. “Förde Runs Red” ist an Hardcore geschulter Deutschpunk, wie man ihn sich wünscht. Die Platte ist bissig und doch humorvoll, knüppelt drauflos und ist trotzdem eingängig, 16 Songs und doch nur eine gute halbe Stunde lang, kurzweilig und ohne Einschränkung gut. Affenmesserkampf verfügen in Songs wie “Förde Runs Red” oder “Volksaustausch, Jetzt!” über das richtige Maß an Wucht, Wut und Kraft, in “Selbsthassselbsthilfegruppe” den passenden Schwung und mit “Im alten weißen Van” Gespür für Gastgesang, der das Songthema sinnvoll aufgreift und umsetzt.

    Der Abschlusssong “Affenmesserkampf”, in dem Sänger Johannes Baumann den Bandnamen mehrfach ausbuchstabiert und ihn über ein Sample einer der besten “Tatortreiniger”-Folgen brüllt, gibt Extrapunkte für lakonischen norddeutschen Charme und sichere Zitatauswahl.

    Das steckt drin: Angeschissen, Slime, Turbostaat

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