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    AFI
    Crash Love

    VÖ: 25.09.2009 | Label: Interscope/Universal
    Text:
    5 / 12

    Jetzt haben sie den Bogen überspannt: AFI stehen im gleißenden Stadionlicht. Noble Blässe stand ihnen besser.

    Und das sind schon die Schmährufe von jemandem, der die Bon-Jovi-Momente und das aufziehende (Produktions-)Pathos von „Decemberunderground“ immer verteidigt hat. Aber „Crash Love“ ist zu viel. Zu viel, weil Pathos und Energie bei AFI immer in Einklang passierten. Jetzt aber verschwindet die Letztgenannte in den Händen von Produzenten-Duo Joe McGrath (Alkaline Trio, Green Day) und Jacknife Lee (U2, Bloc Party, Editors). Klingt wie: Dashboard Confessional mit einem Schuss The Cure, und einer reduzierten Gothic-Klarlacklackierung. Sicher, Davey Havok hat noch immer den Wiedererkennungswert, der es schwer macht, diese Platte nicht als AFI-Album durch und durch wahrzunehmen – könnte man die Gesangsspur jedoch runterdrehen, bliebe ein beliebiges Pop-Rock-Album. Das ist die bittere Wahrheit. Kein Song nimmt sich zurück, alles hört sich an wie ein einziger endloser Singalong-Refrain, über dem zur Sicherheit noch ein Kübel Handclap-Passagen ausgeleert wurde. Das läuft schnell rein ins Ohr, spült sich allerdings auch wie von selbst wieder raus. Mit so viel Kalkül sind AFI die Stadionbühnen garantiert – nur müssen sie aufpassen, dass auch noch jemand auf der anderen Seite steht. Sonst können sie demnächst Lieder über Einsamkeit singen, die mitten aus dem Leben gegriffen sind.

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