Die Gitarren der Afterpartees sind angezerrt und nicht immer perfekt gestimmt, aber sie vermitteln ein ganz bestimmtes, warmes Gefühl. Als würde man verkatert und bis über beide Ohren verknallt bei gutem Wetter an einem See spazieren gehen. Alles klingt irgendwie dumpf, wie das Schlagzeug auf der Platte, aber es fühlt sich gut an. “Life Is Easy” ist Profi-LoFi, zurückgelehnt und entspannt, ziemlich abgeklärt, aber leicht ins Herz zu schließen. Dass Afterpartees aus dem niederländischen Limburg stammen, ergibt Sinn, wenn man ihre Musik hört, die zwischen College Rock, Indierock und Power Pop pendelt: Alles an ihrem zweiten Album strahlt diese Unbekümmertheit aus, die man an den Niederlanden so schätzt. Ein musikalisches Schulterzucken: Probleme werden gelöst, indem man sie wie eine leere Bierdose hinter sich wirft und seine Aufmerksamkeit auf das richtet, was kommen wird – auch wenn es nur die nächste Dose ist. So werden die zwölf Songs in einen sehr angenehmen Rahmen eingebettet: “Life Is Easy” ist voll von entspannenden Slacker-Ohrwürmern wie dem Opener-Trio um “Ultimate Worriers”, “Call Out Your Name” und “Easy Money”. “Lazy Come Lazy Go” klingt, als würden The Dirty Nil mit Restalkohol im Blut versuchen, “Champagne Supernova” zu covern – und das ist ausdrücklich als Kompliment gemeint. An “Life Is Easy” ist alles herrlich unperfekt, mit Ausnahme des Albumtitels, der die Musik darauf perfekt umschreibt. Das Leben kann einfach sein – wenn man es sich nicht schwer macht.