Auf einschlägigen Musikblogs scheiden sich bereits die Geister, ob das fünfte Album besser als das Agalloch-Meisterwerk The Mantle von 2002 ist. Auf The Serpent & The Sphere kombinieren Agalloch wieder Black Metal mit Elementen aus Folk, Progressive Rock und Ambient. Die Übergänge dazwischen sind fließend. The Astral Dialogue ist der Song des Albums, der sich am deutlichsten als Black Metal charakterisieren lässt. Celestial Effigy zeigt aber beispielsweise, wie weit die Band geht, um ihre musikalischen Visionen zu verwirklichen. Der Siebenminüter beginnt mit trommelndem Schlagzeug und einer Akustikgitarre, die von einer verzerrten E-Gitarre begleitet wird, bevor weitere Gitarren dazukommen, die an Post- und Progressive Rock denken lassen. Nachdem sich der Song zu orchestraler Größe aufgebaut hat, nimmt der Black Metal überhand und hinter dem Keifen, Röcheln und Flüstern von Sänger Jon Haughm ist das typisch norwegische Geschrammel zu hören. Wären Agalloch wie die meisten ihrer Black-Metal-Kollegen, würde das Album Kälte und Trostlosigkeit suggerieren. The Serpent & The Sphere klingt aber oft sogar erstaunlich lebendig und warm. Welches Album in der Agalloch-Diskografie in Sachen Atmosphäre eine eventuelle Rangfolge anführt, ist keine wichtige Frage und in jedem Fall eine sehr subjektive. The Serpent & The Sphere ist unabhängig davon eines der besten Alben, das das Genre bisher erlebt.
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Marrow Of The Spirit
VÖ: 03.12.2010