Age Of Ruin aus Washington fühlen sich deutlich hörbar dem Metal skandinavischer Prägung verpflichtet. Nach zwei EPs und einem Album zeigt sich die Band nun in ihrer ganzen Pracht. Eingeläutet wird das klassisch-käsig betitelte “The Tides Of Tragedy” mit einem epischen Intro, um direkt vom teilweise hymnisch-melodischen “Yesterdays Ghost” abgelöst zu werden. Sänger respektive Growler Ben Swan, einst bei Samadhi, gibt alles und kann alles, dazu gniedeln die Gitarren, dass jeder Metalhead ein feuchtes Höschen bekommt. Exemplarisch sei dafür auch das wahrhaft klassische Fünf-Minuten-Stück “No Kiss Cuts As Deep” genannt. Weiter geht es mit “Diaries Of The Dead”, das mit clean gesungenem Refrain und akustischem Interlude überrascht. Und selbst beim akustisch-perkussiven Instrumental “Serengeti” wird es nicht peinlich, denn treibender hätte dies selbst die kanadische Tea Party nicht hinbekommen. Damit aber keine Gefahr besteht, dass Banger ins Nickerchen verfallen, legen Age Of Ruin mit “Bluest Eyes In Black Hearts” einen knalligen Double-Bass-Metal-Mosh nach, der glatt die Szenekönige From Autumn To Ashes neidisch werden lassen könnte. Ein formidables Stück Krachkunst, das es zu entdecken gilt.