Mit ihrem Soundtrack zu “Magnolia” brach für sie eine neue Zeit an: weg von der Innenbetrachtung und raus in die Welt der Geschichten. Mittlerweile, beschreibt sie, gehe sie beim Song- und Textschreiben vor wie ein Schriftsteller: Da ist der Protagonist, seine Story, seine Gedanken und Taten – wie erzähle ich sie? So abwechslungsreich ihre Kurzgeschichten über Narzissten, Entertainer, Exzentriker, Besserwisser und Verlierer sind, so breit gefächert ist auch der Sound dazu. Mann nähert sich der facettenreichen Klangwelt des Pop an, ohne je Mainstream zu sein. Da sind Bläser und Chöre hier, breite Wurlitzer-Orgeln oder verträumte Pianos dort, und, vor allem, bemerkenswert wenig akustische Gitarren. Einfach gesagt: Mann hat ihren Klangkosmos erweitert, ohne sich untreu zu werden. Zumal all das nur Beiwerk ist, Ausschmückung ihrer liebevoll konstruierten Stories, die sie mit gewohnter Eindringlichkeit, melodiöser Grandezza und wunderbar simplen Worten erzählt. Ein Zuhöralbum aus dem Bilderbuch ist es geworden, bei dem man sich zunächst an grandios erdachten Songs erfreuen kann, um dann in die Geschichten dahinter einzusteigen. Damit gelingt ihr wieder einmal etwas, das in der schnelllebigen Musikwelt von heute eher selten ist: Zeitlosigkeit.
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