Auch der Film “Magnolia”, in dem Regisseur Paul Thomas Anderson neun Mann-Songs in Schlüsselszenen einsetzte, war nicht Jedermanns Sache. Doch diejenigen, die den Film lieben, sehen in “Magnolia” eines der großen filmischen Meisterwerke der Neunziger. Nun legt die frühere Til-Tuesday-Sängerin, die durch den Soundtrack einen enormen Popularitätsschub erlebte, mit “The Forgotten Arm” ihr viertes Solowerk vor, das weder besser noch schlechter ist als die Vorgänger “Whatever”, “Bachelor No. 2” oder “Lost In Space”. Die Songs werden auch diesmal fast ausschließlich von ihrer Stimme getragen; was nicht heißen soll, dass die Gitarre oder das Piano, an dem die zwölf Stücke komponiert wurden, nicht auch allein für Gänsehaut sorgen könnten. Weder versteckt sich Mann, noch drängt sie sich unangenehm in den Vordergrund – sie erzählt ihre Geschichten, und die sind voll herber Schönheit und bittersüßer Melancholie. “The Forgotten Arm” ist ein Konzeptalbum, das die Story von John und Caroline erzählt, und man hat den Film dazu gleich unmittelbar vor Augen: John, der drogensüchtige Vietnam-Veteran, und Caroline, das sehnsuchtsvolle Mädchen vom Lande. Wie sie sich kennen und lieben lernen und versuchen, mit den Herausforderungen des Lebens klarzukommen. Dargeboten wird diese Allerweltsgeschichte angenehm unprätentiös und unspektakulär, und genau in dieser Zurückhaltung liegt das Geheimnis der Schönheit von Aimee Manns Musik.
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