Wer einen Sinn für Melancholie, Kitsch und große Gesten hat, dem sei Moon Safari ans Herz gelegt. Dunckel und Godin, schon seit einiger Zeit als Air in der Pariser Club-Szene unterwegs, schicken einen hier auf einen konsequenten Space-Trip – vom Cover-Artwork über Songtitel wie Kelly Watch The Stars oder New Star In The Sky bis hin zur Musik. Trotz der schwermütigen Arrangements schwebt man auf Zuckerwatte-Wolken dahin, der Bodenkontakt wird komplett abgebrochen. Das Spektrum reicht dabei von einschmeichelnden Frauenstimmen, die wahlweise als Pop (You Make It Easy), TripHop (All I Need) oder sleazy Disco (Sexy Boy) daherkommen, über traurig-verzerrte Männervocals mit lieblichem 80er-Jahre-Charme (Remember und bereits erwähnte Star-Songs) hin zu dramatisch inszenierten Downbeat-Instrumentals (Talisman). Air greifen auf eine Vielzahl von Soundkomponenten zurück (neben Synthies und digitalem Equipment Akustikgitarren, Piano, Streicher und Bläser, etc.) und schaffen so eine lauschige Atmosphäre zum Zurücklehnen. Nach kopflastigen Schlau-Platten geht der Trend jetzt wieder zu herzerweichendem Schmelz, wobei ein beim ersten Hören ins Ohr gehendes Sexy Boy vielleicht eine geringere Halbwertzeit aufweist als etwa ein Track von Aphex Twin. Schämen muß man sich hier fürs Gutfinden aber sicher nicht.
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