Airbag
The Century Of The Self
Seit die Norweger 2008 beim renommierten Label Karisma unterschrieben haben und in den Folgejahren im Vorprogramm von Prog-Pionieren wie Yes, Saga und Marillion, aber auch der jüngeren Generation um Anathema und The Pineapple Thief aufgetreten sind, verzeichnen sie steten Publikumszuwachs.
“The Century Of The Self” ist ihr sechstes Album. Scherten sie auf dem Vorgänger “A Day At The Beach” ein Stück weit aus, als sie sich von den 80ern und New Wave beeindruckt zeigten, operieren sie nun an der Schnittstelle alter Helden und dem Luftikus-Prog von Anathema. In fünf Stücken vereinen sie das Beste aus den Klangwelten mit Überlänge: ätherische Gitarren und, wenn es sich anbietet, eine kurze Harke.
Im Grunde wirkt vieles an der Band um Sänger Asle Tostrup sehr routiniert, wenn etwa in “Erase” ein angezerrter Bass den pumpenden Orgelpunkt setzt. An manchen Stelle klingen sie fast überetabliert. Dass sie immer wieder die Kurve vor der Plattitüde kriegen, ist daher ein Verdienst. “Awakenign” könnte auch eine Steven Wilson-Ballade oder an Porcupine Trees Pop-Momente wie “Lazarus” angelehnt sein. Was manchem Prog-Fan womöglich zu lethargisch ausfällt, hat den positiven Nebeneffekt, dass Airbag zu keiner Sekunde ihre Fingerfertigkeit ausstellen. Die Atmosphäre geht immer über das Schinden von Eindruck, was zur Folge hat, dass Progrock selten unaufdringlicher klingt.
Das steckt drin: Anathema, Marillion, The Pineapple Thief
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VÖ: 08.11.2013