Akimbo
Forging Steel And Laying Stone
Text: Philipp Welsing | Erschienen in: VISIONS Nr. 157
“Sharpen swords, polish the armour, it’s feeding time”, schlägt das Inlay vor. Blöd nur, dass man’s hier mit einem übermächtigen Gegner zu tun hat, der den eigenen Radikal-Hardcore immer wieder vorsätzlich mit einer feisten 70s-Rock-Walze plättet: Akimbo. Der Hass sprüht in alle Richtungen. “I’m digging a hole / It’s a one way hole / Straight down /I’ll keep digging until I get to hell”, und dann: “I’ll drink the devil under the table.” Ein erschütterndes, einschüchterndes Gebrülle und Kreischen unterstreicht die volle Absicht. Aufgetürmte, komplizierte Gitarren, ein furztrockenes, knallhart-dröges Gesamtbild erfreut dazu. Würde der liebe Gott Coldplay oder Bach auf seinem Geburtstag spielen lassen, der Hörnermann würde sich für Akimbo entscheiden – wenn er denn die Wahl hat und die Jungs ihm nach langem Graben noch nicht auf den Kopf gefallen sind. Die seligen Tage, die Siebziger, in denen er Jim Morrison zu sich geholt hat, oder auch Jimi Hendrix, damit er sich schön mit ihnen im Warmen volldröhnen kann, daran denkt er gern zurück, so ganz will er von ihrem Sound nicht Abschied nehmen, der Finsterfürst. Weil ihm Stonerrock zu belanglos und unecht geworden ist, sucht er sich halt was Härteres zum Lieblingssound dazu: Hardcore à la Mastodon oder Isis, gemein rollende Sabbath-Riffs. Ein schönes Paket aus Zorn, Gewaltmusik, Verzweiflung, Trauer und halt großem Spaß am 70s-Rock. Intensiv, eigen, kompromisslos. “Ground Control To Major Bummer” ist zudem ein Wahnsinns-Songtitel, “Fireworks were never my thing / I think I’ll eat glass instead” ein wunderbarer Text dazu. Grabt langsam, Jungs, dann schafft ihr noch eine Platte, bevor ihr dem Teufel in den Arsch tretet.
weitere Platten
Jersey Shores
VÖ: 14.11.2008
Navigating The Bronze
VÖ: 30.09.2007
Harshing Your Mellow(Rerelease)
VÖ: 02.03.2007