Akimbo
Navigating The Bronze
Text: Jan Schwarzkamp
Was für ein Arbeitsethos. Touren. Album aufnehmen. Touren. Album aufnehmen. Immer weiter, alles im Jahresrhythmus bis ans Ende ihrer und unserer Tage. Stilistische Quantensprünge darf man da selbstverständlich nicht erwarten. Wer will das auch? Das schwitzige Stil-Amalgam, das Akimbo absondern, muss so bleiben, wie es ist. Das fängt beim wilden Reißer “You Can Hear The Honey” an und hört beim ausladenden “Stjernaborg” noch längst nicht auf: die Perfektionierung des Schmutzrocks. Aus allen Dekaden und Genres pulen sich die drei Seattler das heraus, was ihnen am besten steht: Feedback-getränkte Gitarrenriffs à la Blue Cheer, Hardcore-Punk-Asozialität Marke Black Flag meets Poison Idea, proggige Metalmagie mit Mastodon-Geschmack und infernalisch noisigen Postrock, wie ihn Neurosis seit Urzeiten zimmern. Da darf dann sogar ein Stück wie “Roman Coins” nichts anderes als ein pures Schlagzeugsolo sein und Led Zeppelins “Moby Dick” alle Ehre machen. So ein erdiges Tamtam ist in der heutigen Trigger/Overdub/Computer/Digital-Musikgesellschaft eh viel zu selten geworden. Damit sich der trockene Rumpelrock auch im passenden Outfit ins Ohr bohrt, haben die Akimbos Chris Owens rangelassen. Der hat sich mit Bands wie Lords, Young Widows und Breather Resist bereits einen Namen im Lärmsektor gemacht. “Navigating The Bronze” besorgt er den Punch, den es braucht, und verziert ihn mit staubigen Teppichen. Manchmal klingt das unter der dreckigen Schmierschicht filigraner als auf dem grandiosen Vorgänger “Forging Steel And Laying Stone”. Das fällt vor allem dann auf, wenn Akimbo im Mittelteil von “Megatherium” Johann Sebastian Bach via Fucking-Champs-Gegniedel zitieren. Gut gebrüllt, Löwe.
weitere Platten
Jersey Shores
VÖ: 14.11.2008
Harshing Your Mellow(Rerelease)
VÖ: 02.03.2007
Forging Steel And Laying Stone
VÖ: 24.02.2006