Sektenähnliche Spiritualität bei größtmöglicher Anonymität – so die Formel. Das grandiose Akron/Family-Debüt aus dem Jahr 2005 definierte eine große Schnittmenge zwischen den Flaming Lips und Fairport Convention. Man setzte daher zur Hochzeit des kleinen Freakfolk-Trends große Hoffnungen in die Band; im Lauf der nächsten Jahre verschlampte das amerikanische Trio mit diversen mittelmäßigen Platten jedoch den Übergang von der Kult- zur Konsensband. Anders gesagt: Die Band kam zur Besinnung – und verlor prompt an Reiz. Gut also, dass “Sub Verses” nun wieder abdreht. Der Auftakt “No-Room” funktioniert als Mantra zwischen Kirchenlied, Schamanengesang und “Tomorrow Never Knows” von den Beatles. “Way Up” klingt wie Animal Collective nach einem erfolgreich absolvierten Handarbeitskurs. “Sand Talk” entstammt einer mit Wüstensand gefüllten Garage mit Mescalin-Ausschank, “When I Was Young” ist die finale Blues-Nummer aus dem Restaurant am Ende des Universums, bevor die Galaxie endgültig kippt. Besonders gut ist Sub Verses, wenn die Band ihren heiligen Lärm erzeugt. Bei “Holy Boredom” zum Beispiel wird auch deutlich, warum sich die Band Randal Dunn als Produzenten aussuchte, der ansonsten dunkle Mächte wie Earth, Boris, Sunn O))) oder Wolves In The Throne Room zur Entfaltung bringt. Stimmig ist auch das Finale: “Samurai” ist ein inbrünstig gesungenes Lied über den Glücksfall des Todes zur Hawaii-Gitarre. Hier wird die Band zwar ruhiger, von Besinnung ist aber weiter keine Spur.
Indierock
Avantgarde
Folkrock
Für Fans von:
Animal Collective
“Feels”
Black Mountain
“Black Mountain”
weitere Platten
S/T II: The Cosmic Birth and Journey of Shinju TNT
VÖ: 11.02.2011
Set Em Wild, Set Em Free
VÖ: 22.05.2009